Das Wirtschaft(lichtkeit)swunder von Dell!
Was würden Sie sagen, wenn ich heute bei Ihnen einen Farblaser-Drucker vorstellen würde, der nicht wirklich mehr kostet als seine Mitbewerber, bei dem sie für rund 10 Euro neue Toner bekommen und bei dem Sie niemals die Trommel oder Fixiereinheit auswechseln müssen. Und all das mit dem einem Namen darauf, der für höchste Qualität und guten Service steht. Würden Sie mir glauben? Besser nicht einfach so, aber nachdem Sie die Ergebnisse aus meinem Praxistest gesehen haben viellicht schon eher. Schon gespannt, wie sich der Dell C1760nw in der Praxis schlägt?
Inhaltsverzeichnis
- Das Wirtschaft(lichtkeit)swunder von Dell!
- LAN, WLAN, USB-Kabel und … ein Kensignton-Schloss?
- Mobil drucken ja – aber ohne AirPrint
- Man glaubt nicht, dass ein Farblaser derart schöne Ausdrucke erreichen kann
- Überraschend gut im Graustufentest…
- Das größte Ass im Ärmel: Die hervorragenden Folgekosten
- Doch der wahre Hammer sind die folgenden Toner
- Mehr Spar-Potential gefällig? Wie wär’s mit Energiesparen?
- Vorteile
- Nachteile
- Fazit: Es gibt kaum Gründe ihn nicht zu kaufen.
- Bewertung des Dell C1760nw
LAN, WLAN, USB-Kabel und … ein Kensignton-Schloss?
Diese Überschrift teilt Ihnen direkt bereits einiges mit. Der schicke Farblaser von Dell ist vor allem auf den Business-Anwender aus. Mit LAN- und WLAN-Funktion eignet er sich hervorragend für die Benutzung durch mehrere Anwender – zum Beispiel mehrere Personen in Ihrem Büro. Als zusätzlicher Vorteil bei Benutzung der WLAN-Funktion: Sie können den Drucker überall dort platzieren, wo eine Steckdose (und WLAN-Empfang) vorhanden ist. Als einer der wenigen Firmen gehört es dennoch für Dell noch zum guten Ton ein USB-Kabel mitzuliefern. Bei anderen Druckern sucht man ein solches oft vergeblich. Dies kostet zwar nicht die Welt, aber es ist eine nette Geste, die zeigt, dass Dell auf den 100%ig zufriedenen Kunden aus ist.
Mobil drucken ja – aber ohne AirPrint
Wenn ein Drucker netzwerkfähig ist, ist es natürlich auch immer interessant, ob er dazu benutzt werden kann, um von Mobilgeräten zu drucken. Dell hat hierbei Apps für iOS-Geräte (iPhone & iPad) und auch für Android-Geräte entwickelt. Das Drucken ganz ohne Treiber oder App, z. B. via AirPrint, bietet der Drucker allerdings nicht. Ein wirklicher Minuspunkt ist das aber kaum. Wenn man bedenkt wie selten – gerade im professionellen Umfeld – tatsächlich vom Handy oder Tablet gedruckt wird.
Die Geschwindigkeit des Druckers ist mit 15 Seiten pro Minute (schwarz) und 12 Seiten pro Minute (Farbe) angegeben. Das ist akzeptabel, aber nicht rekordbrechend. In der Praxis konnten wir den Wert für monochrome Ausdrucke nahezu erreichen. Wir kamen auf 14 Seiten pro Minute, was sicherlich innerhalb des Bereichs des Messfehlers ist. (Zeit von Hand gestoppt). Beim Farbausdruck kamen wir allerdings nur auf 8 Seiten pro Minute. Wie kann das sein? Das Nadelöhr war dabei die Datenübetragung zum Drucker, der per LAN angeschlossen war. Unser einheitliches 10-seitiges Testdokument ist ungefähr 12 MB groß. Vor stark bilderlastigen Seiten zeigte der Drucker „Receiving Data“ im Display an. Ganz bewusst testen wir hier aber nicht unter Optimalbedingungen, sondern unter Alltagsbedingungen. Denn im Büro oder Home-Office gibt es auch nicht unbedingt Optimalbedingungen. Daher also nur 8 farbige Seiten pro Minute, statt 12.
Man glaubt nicht, dass ein Farblaser derart schöne Ausdrucke erreichen kann
Wenn ich die Frage Laserdrucker vs. Tintenstrahler in vier Worten beantworten müsste, würde ich sagen „Text Laser, Fotos Tinte“. Dass man das aber nicht mehr unbedingt so verallgemeinern kann zeigt der Praxistest mit dem C1760nw in dem wir sowohl den Farbtest, den Fototest und den Graustufentest durchgeführt haben. Zu allererst gehen wir auf letztgenannten separat ein, somit kann man den Drucker auch gut mit Monochrom-Geräten vergleichen.
Überraschend gut im Graustufentest…
Unser Testausdruck für den Graustufentest erinnert an den bisher besten S/W-Laser, den HP Laserjet P1102w. Zwei Aspekte fallen besonders positiv ins Auge. Die 10 verschieden starken Graustufen auf der linken Seite sind alle sehr gleichmäßig. Es sind kaum Querstreifen erkennbar. Das gleiche gilt auch für den „Grauverlauf“, also den stufenlosen Übergang von 0% Schwarz (oben) bis 100% schwarz (unten). Minimale Abzüge gibt es lediglich beim Kontrast in extremen Situationen: Weiße Schrift auf 10%-Grau (ganz unten links) ist genauso wenig lesbar wie Schwarze Schrift auf 90%-Grau (ganz oben links). Solch geringe Kontraste sollten in der Praxis aber natürlich ohnehin tunlichst vermieden werden, weshalb dies kaum negativ ins Gewicht fällt. Ebenfalls sehr gut: Bei großen Kontrasten entsteht keinerlei Ghosting, wie dieses beim o.g. HP zu sehen ist.
… und noch besser im Farb- & Fototest
Auch der Farbtest (linkes Blatt) begeistert. Alle einzelnen Farben sind gut differenzierbar und die Cyan-, Magenta- und Gelb-Verläufe, jeweils einmal Richtung weiß und einmal Richtung schwarz, zeigen die mögliche Farbvielfalt des Druckers. Wie auch beim Graustufen-Test sind nahezu alle Flächen und Übergänge streifenfrei.
Der Fototest (rechtes Blatt) zeigt, warum man nicht mehr pauschal sagen kann „Ein Laserdrucker eignet sich nicht für Fotos“. Das untere Bild ist sehr farbtreu, im oberen Bild beobachten wir eine etwas erhöhte Sättigung. Der Asphalt im Hintergrund wird beim Ausdruck deutlich satter und kräftiger als er in Wirklichkeit ist. Dieses „Problem“ mit Pastelltönen ist ein bei Druckern häufig beobachtetes Phänomen, egal ob Tintenstrahler oder Laserdrucker. Das liegt technisch bedingt, an der Art des Drucks. Gedruckt wird aus physikalische Sicht immer subtrakiv (das Blatt ist weiß und durch Tinte wird diesem Weiß Farbe entzogen), was das Darstellen von Pastelltönen schwieriger macht.
Insgesamt ist die Druckqualität in Farbe, wie in Schwarz-Weiß wirklich sehr gut.
Das größte Ass im Ärmel: Die hervorragenden Folgekosten
Wenn man anfängt Folgekosten auszurechnen, merkt man sofort, dass der Dell-Drucker vor allem auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt ist. So müssen außer den Tonern über die gesamte Lebensdauer keinerlei Verschleißteile gewechselt werden – bei anderen Druckern wird hier oft zumindest ein Trommelwechsel nötig. Doch auch bei den Tonern selbst gibt es gute Nachrichten: Im Auslieferungs-Zustand druckt der Drucker je 700 Seiten s/w und farbig. Möchten Sie den Toner wechseln, erhalten Sie einen schwarzen Original-Toner, der 2.000 Seiten hält, für rund 65€. Etwas über 3 Cent kostet der s/w-Ausdruck somit. Farbige Toner kosten rund 80€ bei einer Kapazität von rund 1.400 Seiten.
Doch der wahre Hammer sind die folgenden Toner
In unseren Test beleuchten wir auch immer das maximale Einsparpotential bei der Verwendung von „kompatiblen“ (=Dritthersteller) Tonern. Aber nur dann wenn diese äußerst gut bewertet sind. Und hierbei eröffnet sich beim Dell C1760 ein wahres Paradies: Auf Amazon.de finden Sie zahlreiche bestbewertete 4er Sets zwischen 40€ und 60€. Somit kostet der einzelne Toner im besten Fall nur noch rund 10€. Die Toner fassen dabei in der Regel 2.000 Seiten (schwarz) bzw. 1.400 Seiten (je Farbe). Noch wirtschaftlicher kann das farbige Drucken kaum werden!
Mehr Spar-Potential gefällig? Wie wär’s mit Energiesparen?
Ganz nebenbei trumpft der Dell-Drucker noch mit einer ganz anderen Eigenschaft. Er ist nämlich gar kein Laserdrucker im eigentlichen Sinne, statt eines Lasers wird die LED-Technik verwendet. Diese ist besonders energiesparend und somit kommt der Dell C1760nw bei Dauerdruck gerade mal auf rund 290W. (Bei anderen Druckern sind hier Werte weit über 300W nicht unüblich). Somit beweist der Drucker, dass in allen Bereichen mitgedacht wurde. Geringe Folgekosten, geringer Stromverbrauch und exzellente Druckqualität.
Vorteile
- sehr gute Druckergebnisse
- sehr kompakt und sehr schick
- Außer Tonern keine Verschleißteile
- Toner von Drittanbietern äußert günstig zu bekommen -> sehr geringe Foglekosten
- stromsparend dank LED-Technologie
- Anschluss für ein Kensigton-Schloss
Nachteile
- Druckgeschwindigkeit nur mäßig, in unserem Test dank langsamer Datenübertragung bei Fotos sogar noch langsamer.
Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)
Fazit: Es gibt kaum Gründe ihn nicht zu kaufen.
Ja, der C1760 ist etwas teurer als die beiden Einstiegsmodelle von Brother und Samsung. Diese bieten allerdings auch nicht ganz das gleiche Ausstattungsniveau und vor allem nicht die günstigen (Dritt-)Toner, die den Dell äußerst wirtschaftlich machen. Den Mehrpreis sollte man spätestens nach dem ersten Tonerwechsel wieder wett gemacht haben. Weiterhin gefällt mir beim Dell besonders gut, dass das optisch schönste Gerät auch das technisch vielversprechendste ist. Und nicht zuletzt ist da dann noch die hervorragende Druckqualität, die mich so einige Grundeinstellungen zu Laser- und Tintendruckern überdenken lässt. Eigentlich gibt es nur einen Grund, den kompakten Farblaser von Dell nicht zu kaufen und das ist die Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Das große Modell mit Multifunktions-Ausstattung. Wer auf Scanner und Kopierer aber verzichten kann, der sollte beim Dell C1760nw zuschlagen.
Dieser Testbericht wurde zuletzt im Mai 2015 überarbeitet.
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