Kann Dell den Erfolg der Farblaser auch im Bereich der Monolaser nutzen?
Ein neuer Monolaser-MFP namens E514dw von Dell ist letzte Woche bei uns eingetroffen und wir konnten ihn ausgiebig testen. Der Dell besitzt keine Fax-Funktion, aber ausgiebige Netzwerkfunktionen. Wer auf ein Fax nicht verzichten will, kann zum E515dw greifen, der ansonsten mit dem hier getesteten Dell E514dw identisch ist. Der Testbericht sollte also für beide Drucker Relevanz haben. Wir haben uns auf Grund des attraktiveren Preis/Leistungsverhältnis für die Variante ohne Fax entschieden. Wie der sich geschlagen hat und welche Alternativen es im Bereich dieser Drucker sonst noch gibt, erzähle ich heute in diesem Review.
Inhaltsverzeichnis
- Kann Dell den Erfolg der Farblaser auch im Bereich der Monolaser nutzen?
- Modernes Design und gute Ausstattungsmerkmale
- Die Folgekosten sind dagegen recht hoch
- Praxistest: Druckqualität und Kopierfunktion
- Graustufentest: Sehr Gut, aber nicht perfekt
- Qualität beim Kopieren
- Keine Probleme mit der Ausrichtung beim Kopieren
- Sehr schneller Drucker – wenn man den richtigen Treiber verwendet
- Vorteile
- Nachteile
- Fazit: Druckt schnell, gut, aber nicht ganz so günstig
- Bewertung des Dell E514dw
Modernes Design und gute Ausstattungsmerkmale
Das Design ist relativ unauffällig, aber modern. Ehrlich gesagt erinnert er mich optisch recht stark an den direkten Konkurrenten von Brother namens MFC-L2700dw.In der Einleitung habe ich bereits angesprochen, dass man diesen Drucker sowohl ohne Fax (der hier getestete E514dw) oder mit Fax haben kann (E515dw). Schön ist, dass es auch in dieser recht günstigen Kategorie vollständige Netzwerkfunktionen, also LAN und WLAN gibt und ein ADF (automatischer Dokumentenscanner) vorhanden ist. Ebenfalls sehr gut finde ich die Verwendung einer großen 250-Blatt starken Papierkassette. Ironischer Weise findet man diese nicht beim größeren Farblaser-MFP von Dell. Es scheint also, als würde sich Dell mit diesem Schwarz-Weiß-MFP eher in Richtung Prosumer/Büroanwender richten. Denn wer viel druckt, hat kein Lust alle 100 Seiten neues Papier nachzulegen.
Die Folgekosten sind dagegen recht hoch
Gegen die Ausrichtung auf Vieldrucker sprechen dagegen allerdings die nicht ganz so niedrigen Folgekosten. Es gibt zwei verschiedene Toner mit entweder 1.200 Seiten (ca. 50€) oder 2.600 Seiten (ca. 76€). Damit kostet eine s/w-Seite zwischen 4,2 und 2,9 Cent. Der direkte Konkurrent Brother MFC-L2700DW käme mit dem großen Original-Toner auf ungefähr 2,1 Cent bei einem ähnlichen Anschaffungspreis. Über die sonstigen Eigenschaften dessen kann ich allerdings erst Aussagen machen, wenn ich an ein Testgerät komme. Für den Dell E514dw gibt es – wie auch für die andern kürzlich getesteten neuen Druckermodelle – bisher noch keine Fremdtoner. Meine Erfahrung aus der Vergangenheit sagt, dass man für Dell Drucker in der Regel sehr günstige Fremdtoner bekommen kann, aber das ist natürlich keine Garantie, dass es auch für die neuen Modelle wieder solche geben wird. Sobald mir etwas bekannt wird, werde ich hier selbstverständlich updaten.
Praxistest: Druckqualität und Kopierfunktion
Bisher hatte ich von Dell bereits drei Farblaser im Test (C1760w, C1765nfw und E525w), die allesamt ein hervorragendes Druckbild erzeugt haben. Besonders gespannt bin ich also, wie gut die Druckqualität ist, wenn nur ein einziger Toner zur Verfügung steht.
Graustufentest: Sehr Gut, aber nicht perfekt
Im Graustufen-Test werden auf der linken Seite 10 verschiedenen Grautöne gedruckt, auf der rechten Seite findet dagegen ein stufenloser Verlauf von Weiß bis Schwarz statt. Auf den ersten Blick erkennt man einige, wenig störende, aber sichtbare horizontale Streifen. Sehr gut sind die Kontrastwerte in den Extrembereichen (fast weiß und fast schwarz). Ein paar Probleme gibt es dagegen zwischen dem dritten und vierten Feld von oben, hier ist kein Kontrast erkennbar. Die Ränder sind scharf, es gibt keinen Ghosting-Effekt bei der Schrift.
Verglichen mit anderen Monolasern – die allerdings allesamt reine Drucker ohne Multifunktion sind – würde ich sagen ist die Qualität minimal schlechter als die des Samsung SL-M2022W, aber etwas besser als die des Brother HL-L2340DW.
Qualität beim Kopieren
Besonders interessant finde ich immer den Kopiertest, den hierfür wird das bereits gedruckte Dokument des vorangegangen Graustufentests erneut kopiert. Somit addieren sich also mögliche Fehler beim Druck. Außerdem erhält man eine recht gute Einsicht in die Qualität des Scanners.
Wie erwartet werden die bereits beim Drucktest aufgetretenen Horizontalstreifen deutlich verstärkt, wodurch die Kopie insgesamt unsauberer wird. Positiv anzumerken ist allerdings, dass die Kontrastverhältnisse nach wie vor sehr gut sind. Lediglich an der gleichen Stelle an der bereits das Original bezüglich Kontrast Schwächen zeigte, wurde es logischer Weise auch bei der Kopie nicht besser. Das Kopierergebnis ist also durchaus verwertbar, die Lesbarkeit bleibt erhalten, aber Grafiken leiden darunter.
Keine Probleme mit der Ausrichtung beim Kopieren
In unserem letzten Testbericht haben wir einen Test eingeführt, mit dem wir überprüfen möchten, ob das Dokument beim Kopieren gerade gedruckt wird, da uns beim dort getesteten Farblaser-MFP von HP auffiel, dass dieser das nicht zufriedenstellend erledigen konnte. Wie sieht es also beim Dell aus?
Das Ergebnis muss nicht lang kommentiert werden. Egal ob mit dem Flachbett-Scanner oder dem automatischen Dokumenteneinzug (ADF) gescannt wurde, es werden immer genauso viele Kästchen wie beim Originaldruck angezeigt: Volle Punktzahl! Ebenfalls sehr nett am Scanner bzw. Kopierer ist, dass man die Abdeckung recht weit anheben kann, ich konnte zwei DVD-Hüllen vollständig darunter legen und die klappe noch vollständig schließen:
Sehr schneller Drucker – wenn man den richtigen Treiber verwendet
Besonders Mac-User müssen hier aufpassen. Ich kam in meinen ersten Tests nur auf ungefähr die halbe Geschwindigkeit, die der Drucker laut Dell erreichen sollte, da zwischen den Seiten ewig lange „Datenempfang“ im Display zu lesen war. Nach der Installation des Dell-Treibers von der Webseite konnte ich allerdings egal in welcher Anschlusskonfiguration exakt die vom Hersteller angegeben Werte erreichen:
Drucker | Computer | Seiten / Minute Simplex |
Seiten / Minute Duplex |
---|---|---|---|
WLAN | WLAN | 26 | 13 Seiten (6,5 Blätter) |
USB | USB | 26 | 13 Seiten (6,5 Blätter) |
WLAN | LAN | 26 | |
LAN | WLAN | 26 | |
LAN | LAN | 26 | 13 Seiten (6,5 Blätter) |
Nicht nur, dass die Herstellerangaben sowohl im Simplex- als auch im Duplexbereich erreicht wurden, auch die absolut gesehene Geschwindigkeit ist lobenswert. 26 Seiten pro Minute ist schon ziemlich schnell.
Vorteile
- sehr schneller Drucker (26 Seiten pro Minute auch im reinen WLAN-Betrieb)
- Schwarzweiß-Druckqualität gut, aber nicht perfekt
- Viele Netzwerkfunktion: LAN, WLAN, AirPrint, Google Cloudprint
- Brauchbarer Kopierer und Dokumenteneinzug (keine Ausrichtungsprobleme, guter Kontrast)
- große 250-Blatt-Papierkassette
- Scanner-Abdeckung kann auch bei dicken Dokumenten noch geschlossen werden.
Nachteile
- mit Seitenkosten zwischen 2,9 und 4,1 Cent teurer als die Konkurrenz
- beim Kopieren von Grafiken/Flächen recht deutliche Streifenbildung
Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)
Fazit: Druckt schnell, gut, aber nicht ganz so günstig
Für einen Monolaser mit gutem Funktionsumfang mit einem recht günstigen Preis ist der Dell ein wirklich fähiger Drucker. Bei der Druckqualität gibt es nur leichte Abzüge, die Geschwindigkeit ist hervorragend. Der Kopierer zeigt bei Grafiken zwar Schwächen, aber das Dokument wird gerade und vollständig kopiert, was für viele sicherlich wichtiger ist. Auch ein etwas dickeres Buch kann noch auf den Scanner gelegt werden, ohne dass die Klappe im Weg ist und die geschlossene Papierkassette fasst 250 Blatt. Eigentlich ein ziemlich guter Drucker mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis. Einen Abzug gibt es aber doch: Wer ziemlich viel druckt, zahlt auch ziemlich viel. Die Seitenkosten liegen nämlich bei 2,9 bis 4,1 Cent pro Seite, die Konkurrenz von Brother – leider bisher noch nicht getestet – bietet hier Seitenkosten um 2,1 Cent. Somit also eine klare Empfehlung, allerdings nur bei mäßigem Druckvolumen.
Update November 2015: Es scheint als seien die Modelle E514dw und E515dw in Kooperation mit Brother entstanden (Meine Meinung, nicht offiziell bestätigt). Da zum jetztigem Zeitpunkt die Preise für die (nahezu identischen) Brother-Drucker allerdings etwas niedriger sind (und die Folgekosten auch), sollte man sich unbedingt auch den Testbericht zum Brother MFC-L2700DW anschauen.
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Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)